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Blaudruck

Tessiner

Der Blaudruck ist ein traditionelles Textildruckverfahren und steht auf der UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes. Ursprünglich stammt das Verfahren aus dem 18. Jahrhundert und wird für Leinen- oder Baumwollgewebe angewendet, wobei ein weisses Muster auf blauem Grund entsteht. Obwohl die textile Technik des Blaudrucks in vielen Teilen der Welt ausgeübt wird, konzentriert sich unser Projekt auf den Tessiner Blaudruck. Der Tessiner Blaudruck hat seine Wurzeln im 18. Jahrhundert. Der Handel zwischen Mailand und dem Tessin hatte einen Einfluss auf die Verbreitung und Entwicklung des Handwerks. Die Tessiner passten die Technik an die lokalen Bedürfnisse und Ressourcen an. Matteo Gehringer, der das Handwerk des Blaudrucks von seiner Grossmutter erlernt hat, übt das Handwerk noch heute aus und der Tessiner Blaudruck ist zum kulturellen Erbe der Region geworden.

Matteo Gehringer

Mit 19 Jahren verlässt Matteo Gehringer die Tessiner Berge und zieht nach Italien. Dort studiert und promoviert er in Kunstgeschichte. 2012 entscheidet er sich zur Rückkehr ins Tessin. Zu dieser Zeit sucht das «Centro di dialettologia e di etnografia di Bellinzona», das Ethnografische Archiv Bellinzona, nach Menschen, welche die alte Technik des Tessiner Blaudrucks beherrschen. Matteo, der das Handwerk von seiner Grossmutter gelernt hat und viele alte Druckmodel besitzt, hilft den Ethnografen, den Prozess zu rekonstruieren und ihre Sammlung an Utensilien zu bewerten. Angefixt vom wiederbelebten Handwerk macht Matteo eine Lehre als Gewebegestalter und lässt das alte Handwerk wieder aufleben. Heute lebt Matteo vom Textilen Handwerk.  

Beim Tessiner Blaudruck handelt es sich um ein Reservedruck-Verfahren. Eine farbresistente Paste, die sogenannte «Pappe», wird durch geschnitzte Holzmodels auf Stoff gedruckt. Der Stoff wird anschliessend in ein Indigobad getaucht um die charakteristische blaue Farbe zu erzielen. Die mit der Pappe bedeckten Stellen bleiben ungefärbt. Indigo Pigment wird aus der Pflanze «Indigofera Tinctoria» gewonnen und ist eines der ältesten textilen Färbetechniken überhaupt. Nach dem Färben wird der Stoff gewaschen, um die Pappe zu entfernen und das Muster freizulegen.

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